Hier finden Sie Medienstimmen über Norbert’s in 2022 erschienene CD „Songs In The Key Of Jazz“:
jazz-fun.de
„Songs In The Key Of Jazz“ ist weder eine melancholische Rückschau noch ein bedeutungsschweres Schlussplädoyer. Wer Norbert Gottschalk kennt, liebt oder kennenlernen möchte, der trifft hier auf ein Album, das seine allerbesten Seiten mit exzellenten Begleitern herausstellt. Ein großer Künstler auf dem Zenit seines Schaffens!
Dieses Album ist ein Heilmittel für all unsere Alltagsprobleme. Reine, klare, lyrische und einfach gehaltene Musik. Neben der schönen musikalischen Ästhetik kommen auch Norbert Gottschalks schöne, fantastische, männliche Stimme und sein hervorragendes, natürliches musikalisches Können zur Geltung.
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Stilsicher
Warum ist der Sänger Norbert Gottschalk nicht längst viel bekannter? Sein aktuelles Unplugged-Album SONGS IN THE KEY OF JAZZ hält im Vergleich durchaus größeren internationalen Produktionen stand.
Gottschalk, der auch in der akademischen Gesangsausbildung tätig ist, hat ein unglaubliches Gespür für das Wesen eines Songs. So bringt er Stücke zusammen, die niemand sonst auf eine Liste setzen würde. Erst im Hören wird deutlich, dass die Kompositionen von Donald Fagen, Gerry Muligan, Pat Metheny oder Rachmaninov musikpsychologisch etwas Wesentliches gemeinsam haben: die Offenheit für kollektive Gestaltung, also für das Wir. Diese Musik, in der man sich vom ersten Ton an eigentümlich aufgehoben fühlt, ist ein Therapeutikum gegendie zeitgesitigen Tendenzen zu Spaltung und Vereinzelung.
FONO FORUM
Vor allem in der Kurs- und Workshop-Szene bekannt, lässt Scat- und Vocalese-Koryphäe Norbert Gottschalk sich in wohldosierten Abständen auch aus dem Studio hören. Nach jahrelanger Duoarbeit schafft der Sänger mit der warmen Stimme jetzt im Trio intime Atmosphäre, mitunter aufgeraut durch Matthias Nadolnys knorriges Tenor. In bester Bebop-Tradition vertextet er Instrumentals von Gerry Mulligan oder Pat Metheny und nimmt sich Songs jazzaffiner Popmusiker vor, wie Steely Dan oder Michael Franks. Ein überaus persönliches Album, voller Erinnerungen.
Westfälischer Anzeiger
Dieses intime Format fordert die beteiligten Künstler besonders: Der Sänger Norbert Gottschalk intrepretiert einige seiner Lieblingslieder, begleitet nur vom Gitarristen Rolf Marx, dem Bassisten German Klaiber und auf einigen Stücken dem Saxofonisten Matthias Nadolny. Schon die poetische Moll- Einleitung zu Donald Fagens „Maxine“ packt, Gottschalk macht sich das zu eigen, ist melodisch genau, aber mit einem erzählerischen, fast bekennerhaften Unterton. In „When She Is Mine“ scattet der Sänger ein wunderbar behändes Solo, macht die Stimme zum Instrument. Ein Standard ist auch dabei, „East Of The Sun“, wieder ein Kabinettstück, bei dem eine weitere Scat-Einlage auf ein flinkes Gitarrensolo und einen nachtschattigen Saxofonpart trifft.
Gottschalk zollt dem späten Chet Baker einen anrührenden Tribut, nicht mit einem der bekannteren Titel, sondern mit dem Spätwerk „You Can’t Go Home Again“. Der Sänger schrieb Texte zu einigen Titeln, und so kam „Valerie’s Place“ auf das Album, eine Art gesungener Bericht von Gottschalks erstem
Besuch in New York, das einen luftig-folkigen Beiklang bekommt.
RONDO Magazin
Seit 1988 nimmt der Sänger Norbert Gottschalk Platten auf (für die erste, „Light-Weight-Sight“, wurde er mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet). Doch keine seiner bisherigen Einspielungen dürfte einen dermaßen programmatischen Titel tragen wie „Songs in the Key of Jazz“. Der 1954 in Essen geborene, aber schon lange im Rheinland lebende Gottschalk verweist damit nicht nur auf seine tiefe Verbundenheit mit der improvisierten Musik. Er offenbart mit dem an Stevie Wonders Meisterwerk „Songs in the Key of Life“ angelehnten Albumnamen auch sein großes Faible für klug durchdachten Pop.
Und so überrascht es keinesfalls, dass sich Gottschalk mit „Maxine“, „When She Is Mine“ und „Third World Man“ Stücke von zwei Großmeistern des Balanceakts zwischen federleichter Unterhaltung und komplexer Harmonik ausgesucht hat: Donald Fagen und Michael Franks. Erstaunlich ist hingegen, wie gut es der Vokalist mit seinen Partnern Rolf Marx an der Gitarre, German Klaiber am Kontrabass und Matthias Nadolny am Tenorsaxofon hinbekommt, diese in ihren Originalen reichhaltig instrumentierten Kompositionen auf ein intimes Kammerjazz-Erlebnis herunterzubrechen, ohne dass man etwas vermissen würde.
Dass es sich bei dem an Chet Bakers Jungmännermelancholie geschulten Gottschalk um einen kompletten Jazzsänger moderner Prägung handelt, macht das Album nonchalant immer wieder deutlich: Der Mann beherrscht nicht nur souverän die Bearbeitung von Standards wie „East of the Sun (And West of the Moon)“ oder die Kunst der Vocalese, des Betextens instrumentaler Linien, wie er es in Pat Methenys „New Year“ oder Gerry Mulligans „Song for Strayhorn“ vorführt. Gottschalk gehört zudem zu den wenigen Jazzvokalisten, bei denen der Scatgesang wie ein ganz natürliches Ausdrucksmittel und nicht wie eine etwas schräge Pflichtübung klingt. In Kombination mit der wolldeckenweichen Grundausrichtung der Einspielung lässt sich feststellen: Wer in diesem Winter der Sparzwänge nach einer zusätzlichen Wärmequelle sucht, macht mit diesem Album nichts falsch.
Jazzthetik
Gänsehaut pur
- das bietet Norbert Gottschalks neue Platte.
Songs in the Key of Jazz ist nicht zufällig bereits vom Titel her an Stevie Wonders Songs in the Key of Life angelehnt, sondern auch seine Platte hört sich wie Gottschalks „Personal Songbook „ an. Dabei macht er seiner Bezeichnung als „Crooner“ alle Ehre, denn seine Stimme klingt wie eh und je nah und ausgesprochen warm.
Die Bandbreite der Songs zieht sich dabei von dem von Gerry Mulligan verfassten „Song for Strayhorn“ über brasilianische Klänge in
„Obsession“ bis hin zu den leicht poppigen Songs von Donald Fagen. Hier zeigt sich also Gottschalks große Stilsicherheit, die ihn auszeichnet. Bei allen Interpretationen steht ganz Gottschalks Stimme im Vordergrund, was durch die wunderbar dezente Begleitung betont wird. Mit Rolf Marx (g), German Klaiber (b) und Matthias Nadolny (sax) hat Gottschalk sich hervorragende Begleiter hinzugezogen, denen es gelingt, seine entspannt klingende Stimme gekonnt in Szene zu setzen, ohne sie jemals zu überdecken. Und trotzdem überzeugen die drei immer wieder auch in wunderbaren Soli, so beispielsweise Marx in Fagens „Third World Man“,in Pat Methenys „NewYear“ oder Nadolny in Fagens „Maxine“ mit seinem großartigen Saxofon-Solo. Eine Platte, die ein wenig eine Quintessenz der Gesangskunst Norbert Gottschalks ist und zugleich zeigt, dass er völlig zu Recht einer der wenigen deutschen Sänger ist, die in ganz Europa so wie in Amerika eine feste Größe der Szene sind.
virgin-jazz-face.de
Eigentlich sollte diese Platte schon zum Jahresanfang erscheinen. Wärmende Musik für den kalten Winter. Auch Corona verhinderte dies. Inzwischen ist die Welt eine andere, vor allem seit Beginn des Krieges in der Ukraine. So mag ein Song wie New Year vielleicht auf den ersten Blick in mehrerer Hinsicht ein wenig deplatziert wirken. Aber das Stück von Pat Metheny, mit Lyrics von Norbert Gottschalk, tut umso mehr wohl, gerade in diesen verrückten Zeiten. Auch wenn der Jahresbeginn lange vorbei ist. Der in Essen geborene Sänger hat hier zusammen mit Gitarrist Rolf Marx, Bassist German Klaiber und dem auf fünf Stücken mitwirkenden, wahnsinnig gefühlvoll aufspielenden Matthias Nadolny am Tenorsaxofon ein zeitloses, wunderbar relaxtes unplugged-Album eingespielt. Mit gleich zwei Stücken von Donald Fagen, Musik von Dori Caymmi, Gerry Mulligan oder sogar Sergej Rachmaninow. Warm und soulig ist Gottschalks Timbre. Und wie er hier durchweg völlig entspannt singt und scattet, das ist ein wahrer Genuss und Balsam für die Seele.
jazzpodium.de
Wie ein guter Rotwein, der mit den Jahren an Reife und Charakter gewinnt: Norbert Gottschalks schier schwerelose Stimme führt mit ihrem nonchalant warmem Timbre in hoher Kunst durch neun Songs, deren leise Melancholie in federleichtem Swing das Dasein in herzensheiterer Gelassenheit ertragen lehrt. Donalds Fagons „Maxine“ eröffnet den Reigen in ausgeklügelter Reduktion aufs Wesentliche mit zurückhaltend sparsamen Akkorden von Rolf Marx‘ Gitarre und einem sensitiven Solo von Matthias Nadolny, ts, der auf vier weiteren Titel zu hören ist.
Unaufdringlich sanft auch German Klaibers Bass u.a. in Michael Franks „When She Is Mine“ und Steely Dans „Third World Man“. Die große Kunst, das Schwere leicht klingen zu lassen, zeigt sich nicht zuletzt in Pat Methenys „New Year“, das wie u.a. auch Brooks Bowmans „East of the Sun and West of the Moon“ mit einem herrlichen Scat-Solo aufwartet und mit zaghaftem Optimismus in die Zukunft blicken läßt.
Neben Gerry Mulligans „Song for Strayhorn“ ragen dann auch Sergej Rachmaninovs (!) „You Can’t Go Home Again“ und Dori Caymmis „Obsession“ heraus, bevor Tom van der Gelds „Valerie’s Place“ mit einem autobiografisch inspirierten Text die beglückende Folge der Songs beendet.